Über den Gründer: Heinz Sepke I Das Interview

Heinz Sepke

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Interviewer

Wie hat Ihre berufliche Reise begonnen?

Heinz Sepke

Mein Weg begann bei der PFAFF Rohrpost GmbH, einem Unternehmen, das viele Mitglieder unseres heutigen Teams geprägt hat. Für mich war Reinhard Pfaff ein echter Pionier und mein Vorbild. Ursprünglich war ich als Servicetechniker angestellt, aber Herr Pfaff sah mich als seinen Mentee und ich lernte ungemein von seinen kreativen und oft unkonventionellen Ideen - Ideen, die mich bis heute inspirieren.

Heinz Sepke

Er stellte mich vor Herausforderungen, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erschienen, aber Das hat mich gelehrt, über den Tellerrand zu schauen. Ich entwickelte schnell einen ausgeprägten Sinn von technische Durchführbarkeit und den Mut zum Denken innovativ

Heinz Sepke

Im Jahr 2007 übernahm FLSmidth die PFAFF Rohrpost GmbH und ich blieb als Projektleiter an Bord. Im Jahr 2014 wurde der Standort in Deutschland jedoch aus verschiedenen Gründen geschlossen. Damals fühlte ich mich verpflichtet, mein Versprechen gegenüber Herrn Pfaff einzuhalten: Sollte PFAFF jemals aufhören zu existieren, würde ich dafür sorgen, dass unsere Philosophie weiterlebt.

Im Jahr 2015 war es dann endlich soweit, ich gründete die QCS Rohrpost GmbH, heute QCS LabAutomation GmbH. Ich war stolz darauf, dass einige meiner ehemaligen Kollegen mich bei dieser Mission unterstützten. Gemeinsam führen wir die Ideen und Werte fort, die einst bei PFAFF ihren Ursprung hatten.

Interviewer

Was hat Ihre Leidenschaft für die Automatisierung von Probenvorbereitungssystemen geweckt?

Heinz Sepke

Schon zu Beginn meiner Tätigkeit als Servicetechniker bei der PFAFF Rohrpost GmbH wurde mir bewusst, wie entscheidend Präzision und Zeit in der Probenvorbereitung sind. Die Verknüpfung von Mechanik, Elektronik und Software zur Verbesserung der Prozesse hat mich fasziniert. Die Möglichkeit, durch Automatisierung Fehler zu minimieren und Prozesse zu beschleunigen, hat mich von Anfang an gefesselt.

Heinz Sepke

In der Metallindustrie ist Geschwindigkeit besonders wichtig und jede Sekunde zählt. Mich hat es schon immer gereizt, ein Labor zu gestalten, in dem Prozesse in kürzester Zeit, auf kleinstem Raum und mit höchster Präzision ablaufen können. Das ist eine technische Herausforderung, denn die Bedürfnisse unserer Kunden sind sehr individuell. Sie erfordert Kreativität, Anpassungsfähigkeit und hervorragende Teamarbeit. Diese Leidenschaft treibt mich auch nach 41 Jahren noch an, innovative Systeme zu entwickeln, die die Arbeit im Labor deutlich vereinfachen.

Interviewer

Was war eines der herausforderndsten Projekte, das Sie umgesetzt haben?

Heinz Sepke

Das herausforderndste Projekt war 2014 in China bei einem großen Stahlhersteller. Dort mussten insgesamt über 30 Rohrpostlinien, 4 Probenvorbereitungsfräsen sowie die zeitgleiche Aufbereitung von Schlacke automatisiert werden. Es war wie ein perfekt abgestimmtes Orchester, bei dem unzählige Wenn-Dann-Beziehungen berücksichtigt werden mussten – insbesondere bei der Priorisierung besonders wertvoller Proben.

Heinz Sepke

Ein weiteres wichtiges Element für den Projekterfolg war die enge Zusammenarbeit mit den führenden Herstellern für XRF-, XRD- und OES-Analysegeräte. Diese Beziehungen haben wir über Jahre hinweg aufgebaut und gepflegt, wodurch wir in der Lage waren, die Systeme optimal auf die Analyseanforderungen abzustimmen.

Heinz Sepke

Die Komplexität dieses Projekts und die Notwendigkeit, viele technische Komponenten nahtlos zu integrieren, haben meine Erfahrungen geformt und mir gezeigt, dass mit guter Planung, Präzision und Teamarbeit auch die schwierigsten Aufgaben gemeistert werden können.

Interviewer

Welche persönlichen Werte leiten Sie bei Ihrer Arbeit?

Heinz Sepke

Für mich sind es vor allem Partnerschaftlichkeit, Individualität und Dynamik.

Partnerschaftlichkeit bedeutet für mich, auf Augenhöhe mit Kunden, Partnern und meinem Team zusammenzuarbeiten, gegenseitiges Vertrauen zu fördern und langfristige Beziehungen zu pflegen. Nur durch echte Zusammenarbeit entstehen Lösungen, die wirklich funktionieren.

Heinz Sepke

Individualität steht für meine Neugierde an den spezifischen Herausforderungen unserer Kunden. Es ist mir wichtig, ihre individuellen Bedürfnisse zu verstehen und stets passgenaue Systeme zu entwickeln. Jeder Kunde und jedes Projekt ist einzigartig – genau das treibt mich an.


Mit Dynamik meine ich, auch bei Schwierigkeiten dranzubleiben und kreative Wege zu finden, um Probleme zu lösen. Herausforderungen sind für mich ein Ansporn, keine Hürde. Ich schätze die Möglichkeit, mich ständig weiterzuentwickeln und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren.

Heinz Sepke

Ein weiterer wichtiger Wert ist für mich als Inhaber das Verantwortungsbewusstsein – gegenüber meinen Kunden, meinem Team und mir selbst. Es bedeutet, zu meinen Entscheidungen zu stehen und stets mein Bestes zu geben, um hochwertige Ergebnisse zu liefern.

Interviewer

Wie sehen Sie die Zukunft von industriellen Rohrpostsystemen?

Heinz Sepke

Industrielle Rohrpostsysteme mögen auf den ersten Blick wie eine alte Technologie erscheinen, doch sie sind nach wie vor unverzichtbar, besonders in der Metall- und Zementindustrie. Sie bieten eine einzigartige Kombination aus Geschwindigkeit, Effizienz und Zuverlässigkeit, die moderne Alternativen oft nicht in gleicher Weise gewährleisten können.

Heinz Sepke

Industrielle Rohrpostsysteme sind in der Lage, Proben schnell und sicher über große Distanzen innerhalb eines Produktionswerks zu transportieren. In Produktionsumgebungen, in denen jede Sekunde zählt, sorgen sie für eine nahtlose Integration in den Arbeitsprozess und unterstützen so die schnelle Analyse und Qualitätskontrolle.

Heinz Sepke

Mich persönlich fasziniert die industrielle Rohrposttechnologie, und auch hier lassen sich Innovation und Fortschritt erzielen. Unser Team hat es beispielsweise bei einem unserer Kunden geschafft, Geschwindigkeiten von bis zu 40 m/s zu erreichen – zum Vergleich: der Standard liegt bei maximal 20 m/s. Darüber hinaus haben wir ein Projekt mit RFID-Technologie umgesetzt, sodass industrielle Rohrpostsysteme dank automatischer Steuerung präziser und effizienter als je zuvor sind.

Heinz Sepke

Für weitere Informationen zu diesem Thema verweise ich gerne auf unseren Fachartikel:

Ab ins Labor – Modernste industrielle Rohrpostanlagen

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QCS LabAutomation - Geschichte

1983 angefangen als Service-Techniker bei Pfaff, durchlief Heinz Sepke sämtliche Abteilungen wie Forschung & Entwicklung bis er schließlich das Projektmanagement mit weltweitem Fokus verantwortete.

2007 wurde Pfaff mit Hauptsitz in Wuppertal an den Konzern FLSmidth verkauft. Der Standort Wuppertal wurde beibehalten und Heinz Sepke führte die Rolle als Projektmanager mit weltweitem Fokus weiter fort.

Ende 2014 beschloss FLSmidth den Standort Wuppertal zu schließen. Heinz Sepke sah großes Potenzial darin die Maschinen weiterzuentwickeln und mit seinen Technikern und Programmierern, die ebenfalls bei Pfaff gelernt haben, ein neues Unternehmen zu gründen – die QCS Rohrpost GmbH. QCS Rohrpost (Inzwischen QCS LabAutomation) entwickelte fortan eigene Anlagen, ist aufgrund seiner Historie zudem bestens vertraut mit Maschinen von Pfaff und FLSmidth.

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